Wider die Veste Coburg, 1./2. Juli 2006

Impressionen aus dem Lager des 17. Jahrhunderts

Das Marketenderinnen der Lützower Artillerie hatten sich bisweilen eine kleine Verschnaufpause verdient. Die gute Fee im Feldlager des Hortus kümmerte sich nicht nur um die Küche, sondern bewies in ihrer Freizeit auch noch ihre kunsthandwerlichen Fähigkeiten.
Kammerjunker Thomas hatte sich wieder einmal in der Wahl des Geschenkes für seine Angebetete vergriffen, weshalb seine Werbungen auch nur sehr zögerlich erwiedert wurden. Regimentschreiber Schorsch Schindlbeck bei der Auszahlung des Soldes, wobei selbstverständlich auch damals schon gewissenhaft Buch geführt wurde.
Die Herren Hauptleute schienen mit der Höhe der Besoldung etwas unzufrieden... ...weshalb sie mit umfangreichen Güterverschreibungen aus dern vom kaiserlichen Heer eroberten Besitztümern der protestantischen Reichsritterschaft zufriedengestellt werden mußten.
Auch die Belagerer hatten erhebliche Verluste zu beklagen, wobei die bedauerlichen Verwundeten keine zimperliche Behandlung zu erwarten hatten und in den seltensten Fällen mit dem Leben davonkamen (Hier beim Kugelziehen im Feldlager des Hortus Bellicus).
Unterhalb des blauen Turms, vor der Bärenbastei, hatten die Belagerer Verschanzungen aus Erdwällen, spanischen Reitern, Faschinen und Pallisaden angelegt und dahinter ihre Geschütze in Stellung gebracht. Vor allem der große Mörser bewies eindrucksvoll, mit welcher Gewalt und unter welchem Winkel die Brand und Sprenggranaten der damaligen Zeit in belagerte Festungen und auch befestigte Städte "geworfen" wurden.
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